Dienstag, 2. August 2016

Silvapark

Nach einer etwas längeren Pause hatten wir jetzt endlich wieder die Zeit unseren Bulli auf die Straße zu bringen. Die Wochenenden davor waren voll mit Wettkämpfen die wir entweder betreuen oder schrauben mussten. Felsen hatten wir demnach schon lange nicht mehr unter den Fingern. Nachdem ich auch eine doch 5 wöchige Pause aufgrund einer Fingerverletzung machen musste, war es für mich auch gleich das erste mal wieder überhaupt richtig bouldern.

Da ich auswählen durfte und das Wetter uns so oder so keine andere Wahl lies, stand schnell Silvapark als Ziel fest. Los ging es Donnerstag abend nachdem wir uns auf der Geburtstagfeier meiner Mama lecker gestärkt hatten und noch ein bisschen altes Geschirr auf dem Polterabend meiner Freundin losgeworden waren. Wir kamen recht spät an der Silvrettahochstraße an und mussten so nichts zahlen (ca. ab 20 Uhr sind die Schranken offen). Unser Bulli konnte hier mal wieder seine alten Rohre durchpusten und brachte uns dann endlich um 2 Uhr nachts auf die Liftstation.
Am nächsten Morgen weckten uns die Sonnenstrahlen sehr früh und so gab es schon um halb 8 den ersten Kaffee und die nächsten Tage wurde das nur noch früher! Nicht so meine Zeit aber irgendwie konnte man länger schlafen. Außerdem war es doch sehr warm und man musste die kühlen Stunden am Morgen nutzen da es während der Mittagszeit nicht ideal für kleine Leisten war. Das hatten wir aber leider erst später gemerkt.
Am Freitag wollten wir zum Aufwärmen an den Anam Cara Block. Dort in der Nähe gab es noch eine 7B, die wir nicht kannten (Sprengfreie Zone). Das war echt ein schöner Boulder, nur haben wir etwas länger als gedacht gebraucht, bis Matti die tolle Toehook-Lösung gefunden hatte.

Sprengfreie Zone, 7B


Danach wollten wir an den Beachblock. Dort hatten wir noch nichts gemacht und die Boulder sahen wirklich toll aus. Oben angekommen stellten wir dann aber leider fest, dass es viel zu warm war. Bis wir das aber wirklich einsahen hatte wir schon einige Haut auf den Leisten von Krieger des Lichts (7C+) gelassen. Uns blieb erst mal nichts anderes als ein kleiner Mittagsschlaf. Frisch ausgeruht sind wir dann runter zum Shining (7C+). Das ist eine Hammer Linie! Wohl desshalb auch der bekannteste Boulder im Gebiet. Wir waren aber doch schon etwas fertig und boulderten so nur die Züge aus. Das ich schon etwas erschöpft war merkte ich auch beim Abstieg wo ich ein etwas unschönen Abgang von einem Absatz hinlegte. Bis auf eine Beule am Kopf und einen bisschen blauen Fuß hatte ich aber noch mal Glück.  An meinen Laufkünsten kann ich wirklich noch arbeiten. Zum Glück hatte ich kurz vorher entschieden, dass Matti lieber unsere neue 7D Kamera auf den Rücken nimmt...ich muss es wohl geahnt haben :)
Am Abend kamen dann noch Kathrin, Michi und Dani. Der Parkplatz hatte sich schlagartig gefüllt, er ist aber auch nicht übermäßig groß und im Gebiet verteilt es sich recht gut.

Wie schon erwähnt war der Start am nächsten Morgen auch nicht später, wir waren schon um 9 Uhr auf dem Weg ins Gebiet. Das muss man sich mal geben, ganz schön motiviert würde ich sagen :)
Die kühlen Morgenstunden waren aber sehr angenehm und wir konnten nun Krieger des Lichts richtig versuchen. Matti und die anderen Jungs versuchten es mit der Lösung Hände so weit wie möglich hoch und dann Füße kommen lassen. Wir Mädels konnten das aufgrund unserer eher kürzeren Körpergröße nicht. Wir entschieden uns für kleine Leisten festhalten, Füße kommen lassen und Hook weit über den Kopf. Ich hatte dann sogar noch einen echt guten Go, dabei blieb es dann aber auch.
Matti in Krieger des Lichts, 7c+




Danis kommende Füße in Krieger des Lichts

Hochkonzentriert :)

Lustige Session :) (Foto: Katrhin Pflaum)

Kathrin :)
Als nächstes versuchten die anderen Zwiederwurzn, Second Skin und noch ein paar, die wir schon hatten. Ich machte mit Matti zusammen noch leichtere, aber nicht weniger schöne Boulder. Unser Plan war in den kühleren Abendstunden noch mal zum Kriger des Lichts zu gehen, nur hatten wir da noch nicht die schwarze Front gesehen, die auf uns zuzukommen schien. Kurzerhand entschlossen wir also dann doch lieber runter zu laufen und in den unteren Gebieten was zu machen, von wo aus wir schneller am Auto sind. Von meinem letzten Besuch hatte ich noch eine Rechnung mit Niviuk (7C+/8A) offen, also versuchte ich ein paar Züge. Matti und die anderen boulderten die Flechtenkante (7C) aus. Wir hatten aber alle nicht sehr viele Versuche da die schwarze Front uns doch noch einholte. So ging es im laufschritt zurück ins Auto wo wir uns alle in unseren Bulli verkrochen und den Regen abwarteten.

Niviuk, 7C+/8A

Mitten in der schwarzen Front (Foto: Kathrin Pflaum)
Am nächsten Morgen wurden wir neben den Kuhglocken auch von Regentropfen geweckt. Nach einem Frühstück hörte der Regen aber dann doch noch auf und wir beschlossen noch mal an Niviuk, Thor (7A), Odin (7B) und Flechtenkante zu gehen. Da die Flechtenkante leider nass war machte Matti Kruzifix (7A) und so fühlte er sich dann auch oben am nassen Ausstieg mit zu wenig Pads :) Aber das ist ja genau das Richtige für ihn:)

Kruzifix

Bei mir lief es erstaunlich gut im Niviuk. Bei meinem letzten Besuch konnte ich nicht alle Züge und hatte es im Kopf als echt schwer abgespeichert. Jetzt allerding gingen alle Züge und ich hatte mal wieder eine echt schöne Lösung für mich gefunden. Der Durchstieg blieb aber leider aus. Drei Tage im Silvapark ist für die Haut eine echte Herausforderung und nicht unbedingt zu empfehlen.
Gegen Mittag kam dann auch der vorhergesagte Regen und wir fuhren ohne große Erfolge aber uneingeschränkt zufrieden und glücklich nach Hause.