Montag, 29. Februar 2016

Datca



Unser letzter Bericht ist leider schon eine Weile her daher hier mal eine kleine Zusammenfassung was wir so getrieben haben.
Über Silvester ging es für uns endlich mal wieder etwas weiter weg und zwar in die Türkei. Das hieß aber auch für uns, dass unser Bulli und noch viel schlimmer unsere liebe Fai uns nicht begleiten konnten!
Wir wollten zusammen mit dem Felskader aus Baden- Württemberg nach Datca, auf eine Halbinsel im Südwesten der Türkei. Das Klettergebiet dort liegt etwas außerhalb der Stadt Datca. Der Schweizer Oliviere hatte die Felsen des Gebiets auf einer Rundreise entdeckt und sogleich das Meiste dort eingebohrt und ein gemütliches Camp für Kletterer geschaffen.
Ein Teil des Felskader am Stuttgarter Flughafen

Unser gemütliches aber leider nicht immer warmes Zelt

Camp von Oliviere

Mit den Felskader Leuten und weiteren Freunden wie Lukas und Jörg reisten wir mit 13 Leuten an und nisteten uns in Oliviers Camp ein. Das Camp ist nur wenige Minuten von den Hauptsektoren entfernt. Der größte und beeindruckteste Sektor dort ist die Can Baba Cave. Die Höhle ist gut 100 m hoch und durchzogen mit vielen langen Sintern. Es gibt hier viele Routen in allen Schwierigkeitsgraden. An den Rändern der Höhle sind sogar Platten zu finden.

Cab Baba Cave


Unser eigentliches Ziel war es auch neue Sektoren zu erschließen. Gleich zu Beginn hatten wir auch einen wirklich gutaussehenden Felsen entdeckt und wir hatten viel Hoffnung. Leider stellte sich die Felsqualität bei genauerer Betrachtung als sehr schlecht heraus und da war uns die Mühe und das Material zu schade für. An weiteren Ruhetagen machten wir uns weiter auf die Suche. Oliviere hatte uns noch eine weitere Höhle ganz in der Nähe empfohlen, die wir uns anschauen wollten. Das Problem hier war jedoch der Zustieg. Wir brauchten 3 Stunden bis wir die hochgelegene Höhle endlich erreichten. Wir mussten aber durch dichte Wälder kriechen, durch knie-bis leider brusthohe Dornenbüsche laufen und auf einigen Passagen klettern. Die Höhle allerdings war perfekt, auch gute 80 m hoch und es waren tolle Linien sichtbar. Der Fels war ebenfalls sehr sinterreich und die Qualität sah ganz gut aus. Leider war der Aufwand für unsere kurze Zeit viel zu hoch, wir hätten hier erst einmal einen Weg hinauf machen müssen. Wir entschlossen uns beim nächsten Kadertrip die Cave mit neuen fantastisches Routen zu erschließen. Der einer oder andere hat schon die perfekte Linie für sich entdeckt und reserviert. 

Wo ist nur die Höhle?!

Ah endlich....

...da ist sie!


So besuchten wir die restliche Zeit die bestehenden Gebiete und kletterten viel. Am Ruhetag fuhren wir noch Richtung Knidos, eine historische Hafenstadt an der südlichen Spitze der Halbinsel. Auf dem Weg schauten wir uns noch weitere Felsen an, leider vergebens. Die schöne, schmale Insel mit ihren zerklüfteten Buchten, ihren Klettersektoren und dem himmelblauen Meer ist aber auf jeden Fall ein Besuch wert. 

Datca




Volles Haus

Auf unserer Suche nach neuen Felsen durch die türkisch ländliche Provinzen haben wir leider auch die Schattenseiten dieses Landes gesehen. Das Thema Müllentsorgung ist hier noch sehr schwierig. So gingen manche Wege zu den Felsen über Schichten von Plastikflaschen und anderem Müll.
Wir waren 2 Wochen dort und genießten die türkische Gastfreundschaft und das leckere Essen. Die kleine Stadt Datca bietet ein paar sehr gemütliche Cafes in denen Regentage gut überbrückt werden können. Das Gebiet an sich ist wirklich nett da es auch noch nicht so überfüllt ist wie manch andere Gebiete. 

Kochen

Die süßen Mitbewohner von Oliviere

Bild: Jörg Zeidelhack

Bild: Jörg Zeidelhack